Frauenselbstverteidigung. Bringt das überhaupt was?

Zu der Frage gibt es zwei recht extreme Positionen: Die einen, die sagen „Mach einen Wochenendworkshop und die bist unbesiegbar„, die anderen, die sagen „Bringt eh nix. Wenn du nicht jahrelang mit den Navy Seals trainierst, dann hast du sowieso nie eine Chance.“

Ok. Das ist beides Blödsinn.

Erstens: Irgendwo muss ich ja anfangen. Damit ich sehe ob mir das Training Spaß macht, ob ich das Gefühl hab es bringt mir was, ob ich die Leute, die unterrichten für kompetent halte, ob ich die Atmosphäre in dem Studio mag, ob die Umkleiden und Toiletten meinen Standards entsprechen…  Erst dann kann ich mich entscheiden ob und wie ich weitermachen will.

Zweitens: Jede Auseinandersetzung mit einem Thema bringt mich weiter. Auch wenn ich „nur“ ein Buch zum Thema Selbstverteidigung lese, dann lerne ich was dabei. Bei einer aktiveren Auseinandersetzung, zum Beispiel im Rahmen eines Workshops, bleibt noch viel mehr hängen.

Drittens:: Niemand wird jemals perfekt und unbesiegbar sein. Supergirl vielleicht.. aber selbst gegen die wirkt Kryptonit! Aber was ganz sicher stimmt: durch nichts machen werde ich bestimmt nicht besser.

In Selbstverteidigungssituationen gibt es so viele Variablen, die ich nicht beeinflussen kann: Es gibt keine Regeln (nicht so wie im Kampfsport), es gibt keine Gewichtsklassen (nicht so wie im Kampfsport), die Situation ist unfair, meistens unerwartet,  Überraschung spielt eine große Rolle (auf beiden Seiten), Glück und Pech spielen eine große Rolle…

Du kannst durch Training nicht perfekt werden, ABER du kannst deine Chancen dramatisch verbessern. Etwas tun ist definitiv immer besser als nix zu tun. Dafür ist jeder Puzzlestein hilfreich: auch ein Wochenendworkshop Frauenselbstverteidigung. Und im besten Fall macht das Training Spaß und du wirst ein bisschen fitter dabei.

Also, lass dir nichts einreden – probiers einfach selber aus!